Jährliche Fußwallfahrten am Karfreitag und Sonntag vor Christi Himmelfahrt.
Fr. 20:00 Uhr
Karfreitags-Wallfahrt der Kolpingsfamilien der Gebiete Emsland/Grafschaft Bentheim/Ostfriesland
Wort-Gottes-Feier mit Predigt
So. 10:30 Uhr
Große Familien-Wallfahrt am Sonntag vor Christi Himmelfahrt
Hochamt im Stiftsbusch
Predigt: Bischof von Osnabrück oder sein Vertreter
Begegnung auf dem Stift
So. 14:00 Uhr
Marienvesper in der Wallfahrtskirche
Wiederkehrende Marien-Festtage
fallen diese auf einen Samstag oder Sonntag gelten andere Uhrzeiten:
25. März 19:30 Uhr Hochamt zum Fest der Verkündigung des Herrn
15. Aug. 19:30 Uhr Hochamt zum Fest Maria Himmelfahrt
8. Sept. 19:30 Uhr Hochamt zum Fest Mariä Geburt
12. Sept. 19:30 Uhr Hochamt zum Fest Mariä Namen
8. Dez. 19:30 Uhr Hochamt zum Fest Maria Empfängnis
Weitere Messen, Andachten und Gebetsangebote sind dem Pfarrblatt zu entnehmen.
Pilgermessen
Eingeladen zu unseren Pilgermessen sind einzelne Wallfahrer/innen und besonders Gruppen, die keinen eigenen Priester mitbringen können. Pilgermessen feiern wir im Mai und Oktober, jeweils am Dienstag um 15:00 Uhr in der Wallfahrtskirche.
Weitere Ansprechpersonen
Pfarrer Joby Thomas, Tel. 05925 998977
Pfarrsekretärin Mechthild Hermeling, Tel. 05925 226
Öffnungszeiten Pfarrbüro:
Montag: 14:30 – 18:00 Uhr
Dienstag: 08:00 – 12:00 Uhr
Mittwoch: 08:00 – 12:00 Uhr und 14:30 – 18:00 Uhr
E-Mail: st.johannes-wietmarschen@bistum-osnabrueck.de
Wietmarscher Wallfahrtsverein: Alfons Winkeler Tel. 05964 695
In der Geschichte der Wietmarscher Wallfahrt hat der 28. August 1921 eine ganz besondere Bedeutung. An diesem Tag wurde die alte Wallfahrts-Tradition wieder neu aufgenommen.
Pfarrer Matthias Rosemann, der von 1914 bis zu seinem Tod im Jahr 1961 Pastor in Wietmarschen war und sich mit der Geschichte der Marienstatue und der Wallfahrt beschäftigt hatte, war fest entschlossen, die alte Wallfahrts-Tradition wieder zu beleben. Er schreibt hierzu in der Chronik:
"Wietmarschen ist offenbar in früheren Zeiten ein Wallfahrtsort gewesen. Zahlreiche Hinweise in alten Urkunden sprechen deutlich dafür. Das Ziel dieser Wallfahrten war die ehrwürdige, legendenumwobene Statue der Mutter Gottes."
In der Nazizeit wurde die Zahl der Pilger immer größer. Bischof Berning kam häufig, um bei den Wallfahrten zu predigen. Die Beamten der geheimen Staatspolizei verfolgten seine Predigten und schrieben mit.
1934 baute man den Altar für die Wallfahrermesse vor dem Haus Terhaar auf. In diesem Jahr kamen 12.000 Pilger.
1935 bewachte die Feuerwehr den Altar, um eine Sabotage und Beschädigung durch gewaltsame Nazi-Anhänger zu verhindern.
1939 fand am 3. Sonntag nach Ostern eine große Männerwallfahrt statt.
1940 war am 28. April die letzte Männerwallfahrt während des Krieges. Die Frauenwallfahrt, die für den 2. Juli, dem Fest Mariä Heimsuchung vorgesehen war, musste wegen Bombengefahr ausfallen. Nach Ausbruch des Krieges 1939 waren große Menschenansammlungen und Prozessionen verboten. Das galt auch für Wallfahrten.
In den Jahren 1941 bis 1944 kamen viele kleine Gruppen und Einzelpersonen, um vor dem Gnadenbild zu beten.
Am 16. September 1945 fand die erste große Wallfahrt nach dem Krieg statt.
Viele Pilger kamen zu Fuß nach Wietmarschen. Die Lingener gingen um 7:00 Uhr los und trafen mit den Pilgern, die unterwegs dazugekommen waren, um kurz vor 11:00 Uhr in Wietmarschen ein.
Als sie die Schulten-Mühle an der Lingener Straße erreicht hatten, sangen sie das Marienlied "O Jungfrau, wir dich grüßen", mit dem Refrain: "O Maria hilf uns all, hier in diesem Jammertal".
Um 11:00 Uhr fand das Pontifikalamt vor dem Haus Terhaar, auf dem heutigen Marktplatz, statt.
Nach der Messe waren die Wallfahrer bei Wietmarscher Verwandten zum Essen eingeladen. Jede Familie rechnete mit Besuch. Meistens gab es Erbsensuppe. Um 13:30 Uhr begaben sich die Pilger in den Stiftsbusch. Die geschmückte Madonna wurde dorthin getragen. Am Siebenstern wurde gebetet, gesungen und der Predigt des Bischofs zugehört.
Um 16:30 Uhr begann der Heimweg. Gegen 20:00 Uhr waren die Wallfahrer wieder in Lingen.
Einige Pilger kamen auch mit dem Fahrrad. Wietmarscher Jungen haben die Räder bewacht und dafür 10 Pfennige pro Fahrrad bekommen.
Diese Wallfahrt hat ihren Ursprung in einer Sühnewallfahrt für die Opfer des II. Weltkrieges.
Sie wurde 1947 von der Nordhorner Kolpingfamilie ins Leben gerufen. Wilhelm Stolte gehörte zum Kreis derer, die diese Idee verwirklichten. Die Sühnewallfahrt sollte für unsere Väter sein, die als vermisst galten, im Krieg gefallen waren oder sich noch in Kriegsgefangenschaft befanden.
An der Nachtwallfahrt nahmen in den ersten Jahren 30 bis 40, später bis zu 100 Pilger teil, darunter auch viele Jugendliche. Bis zum II. Vatikanischen Konzil fand die Wallfahrt ursprünglich am Gründonnerstag statt, wurde dann auf den Karfreitag verlegt. Man ging beide Wege zu Fuß, immerhin 25 Kilometer.
Um 23:00 Uhr fand in der Wallfahrtskirche eine Andacht statt, die mit einer Kollekte für das Grenzdurchgangslager Friedland endete. Friedland war für die Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft das Tor zur Freiheit.
Seit der Wiederbelebung der Wallfahrt im Jahr 1921 kamen und kommen viele Menschen nach Wietmarschen, um vor der Mutter Gottes zu beten.
In den ersten Jahren gab es Männer- und Frauenwallfahrten. Die Männer kamen in der Regel im Mai und die Frauenwallfahrt war im Juli, oft am 2. Juli, dem Fest Mariä Heimsuchung.
Mitte der 60er Jahre entwickelte sich die Familienwallfahrt, wahrscheinlich als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Seitdem findet die Wallfahrt jedes Jahr am Sonntag vor Christi Himmelfahrt statt. Entweder kommt der Bischof oder einer seiner Stellvertreter, um im Stiftsbusch zu predigen.
Anschließend gibt es auf der Bleeke, dem Platz neben der Kirche, die Möglichkeit zum Essen und zum Miteinander sein.
Mit der Andacht um 14:00 Uhr in der Wallfahrtskirche endet die Wallfahrt.
Der Diözesanpräses Pfarrer Fritz Steffen aus Wallenhorst regte an, zum "Heiligen Jahr 1975" eine Wallfahrt der Kolpingfamilien aus dem Bezirksverband Emsland und der Grafschaft Bentheim nach Wietmarschen zu gestalten. Erstmals am Karfreitag 1975 wurde diese Anregung verwirklicht.
Neben den Gemeinden-, Familien- und Gruppenwallfahrten, die sich über das ganze Jahr verteilen, findet am Karfreitag die traditionelle Karfreitagswallfahrt der Kolpingfamilien als Sternwallfahrt statt.
Auch diejenigen, die mit Bussen anreisen, legen die letzten Kilometer zu Fuß zurück und ziehen, aus verschiedenen Himmelsrichtungen kommend, in die Wallfahrtskirche ein. Um 20:00 Uhr findet ein Wortgottesdienst mit Predigt statt.
An diesem Abend ziehen über 40 Kolpingbanner in die Kirche ein.