Führungen über den Glaubensweg der Seligpreisungen von Lohne nach Wietmarschen bietet der Wietmarscher Wallfahrtsverein jeweils am dritten Sonntag im Juni, Juli, August und September an. Treffpunkt ist am Heimathaus in Lohne um 14:30 Uhr.
Führungen für Vereine und Gruppen an Werktagen erfolgen nach Absprache.
Ansprechpersonen
Pfarrer Joby Thomas, Tel. 05925 998977
Pfarrsekretärin Mechthild Hermeling, Tel. 05925 226
Öffnungszeiten Pfarrbüro:
Montag: 14:30 – 18:00 Uhr
Dienstag: 08:00 – 12:00 Uhr
Mittwoch: 08:00 – 12:00 Uhr und 14:30 – 18:00 Uhr
E-Mail: st.johannes-wietmarschen@bistum-osnabrueck.de
Wietmarscher Wallfahrtsverein: Alfons Winkeler, Tel. 05964 695
Heimatverein Wietmarschen: Luise Revermann, Tel. 05925 397
Schon bald nach der Gründung des Wietmarscher Wallfahrtsvereins 1994 gab es im Vorstand erste Überlegungen, die Hauptwallfahrtswege nach Wietmarschen mit einem christlichen Symbol zu versehen. Angedacht war an den Wallfahrtswegen von Lingen-Lohne, Nordhorn, Geeste-Dalum je ein Wegzeichen.
Im Herbst 1995 gab es die Überlegung, den Alten Diek, den die Lohner und Lingener viele Jahre als Wallfahrtsweg genutzt hatten, zu einem "Glaubensweg" zu gestalten.
Aus Kostengründen (pro Skulptur 12.500 DM) hat der Wallfahrtsverein zunächst vier Monumente in Auftrag gegeben und zwar zur 1., 3., 5. und 7. Seligpreisung aus dem Matthäusevangelium (Mt. 5,1-12; 1999).
Die Kosten sind durch Kollekten, Spenden von Gruppen und Einzelpersonen, den Verkauf von Bausteinen und Büchern, einen Zuschuss der Kreissparkasse Lingen, der Nordhorner Versorgungsbetriebe, des Bistums und durch die politische Gemeinde Wietmarschen aufgebracht worden.
"Steine des Anstoßes" sollen sie sein, die Skulpturen am Glaubensweg von Lohne nach Wietmarschen. Sie beziehen sich inhaltlich auf die Seligpreisungen des Matthäusevangeliums in Verbindung mit aktuellen Themen wie Armut, Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Sie wollen uns Anstöße geben zu einem christlichen Leben, zum Handeln gegen die Armut und Not unserer Zeit und gegen alle Ungerechtigkeit in der Welt.
Dominikus Witte, ein in Osnabrück lebender Künstler und Bildhauer, thematisiert in seinen Arbeiten Probleme und Ereignisse, die den Betrachter berühren, erinnern, fordern und provozieren sollen.
Monumentale Steinblöcke stehen wie Zeichen am Weg. Bildhauerische Bearbeitungen werden im Dialog mit ergänzenden Bronzeelementen konkretisiert. Das so entstehende Spannungsfeld greift die Kluft zwischen den Verheißungen der Seligpreisungen und den Realitäten des Lebens auf, in einer Bildsprache, die unserer Epoche entspricht und zum Nachdenken über die Zustände in der Welt anregt mit nachvollziehbaren Anstößen zum Handeln.
Die aus Bentheimer Sandstein gestalteten Monumente fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild ein. Sie sind ein stiller, aber immer sichtbarer Appell an das Gute im Menschen. Sie wollen deutlich machen, was für ein gelingendes und sinnvolles Leben wirklich wichtig ist.
Der Wietmarscher Glaubensweg ist der erste Wallfahrtsweg in Deutschland. Er beginnt am Heimathaus in Lohne. Ein dort aufgestellter Findling, mit der Aufschrift "Glaubensweg Seligpreisungen Mt. 5, 1-12, 1999", ist ein Sinnbild für den Berg, auf dem Jesus uns seine Verheißungen geoffenbart hat. Von Lohne führt der Glaubensweg über den Alten Diek, wo acht Monumente aufgestellt sind, nach Wietmarschen. Vielen älteren Bürgern noch bekannt als "Weg der Hollandgänger".
Am 09. Oktober 1999 weihte Weihbischof Theodor Kettmann während einer Wallfahrt den ersten Teilabschnitt des neuen Glaubensweges ein.
Am 01. Juli 2001 weihte der bischöfliche Beauftragte, Monsignore Klaus Plate, während einer Wallfahrt die 6. und 8. Station ein.
Am 14. September 2002 weihte Bischof Dr. Franz-Josef Bode während einer Wallfahrt die 2. und 4. Station ein.
Nach der Umgestaltung der Pfarr- und Wallfahrtskirche 2014 wurde auf dem Kirchplatz eine neue 9. Station geschaffen, die als "Bindeglied" zwischen dem Glaubensweg und der neuen Marienkapelle steht.
Der Bildhauer Dominikus Witte hat auch diese neue Station gestaltet.
Durch die Neuanordnung und Aufwertung des Gnadenbildes "Die Madonna auf dem Polsterstuhl" in der Wietmarscher St. Johannes-Kirche wird die Wallfahrt neu ins Blickfeld genommen. So entstand der Wunsch, den direkten Zusammenhang vom Glaubensweg der Seligpreisungen mit der Wallfahrtsmadonna hier an der St. Johannes-Kirche mit der neugestalteten Marienkapelle zu verdeutlichen. Dies soll nunmehr zum Ausdruck gebracht werden. Das Dargestellte der neuen Station bezieht sich auf Erzählungen aus dem Buch Exodus des Alten Testamentes.
Als Relief sind abgelegte Schuhe zu erkennen.
Ex 3.5 ("…leg deine Schuhe ab, denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.")
Die Bronze zeigt den Stab des Moses, der sich in eine Schlange verwandelt zum sichtbaren Zeichen für die Israeliten. Gott hat zu Mose gesprochen, ihn auserwählt und beauftragt, das Volk zu führen Ex 4.1-5.
Neben der Skulptur ist wie an den Stationen des Glaubensweges eine kleine Sandsteinstehle mit Schriftplatte errichtet. Ein QR-Code ist außerdem an allen Stationen angebracht. Die Zugehörigkeit zum Glaubensweg der Seligpreisungen soll nochmals verdeutlichen, in dem auf der Schriftplatte die Worte Jesu zu lesen sind:
"Selig sind, die nicht sehen und doch glauben." (Joh 20, 29)
Weitere Details und die Beschreibung aller Stationen des Glaubensweg finden Interessierte hier.